Abitur, was jetzt?

Vor einem Jahr sah ich noch alles ziemlich locker. Hatte noch keine wirkliche Vorstellung, was ich nach meinem Abitur machen wollte. Nur eins stand für mich schon fest: kein Studium, keine Ausbildung. Gut, dann schränken sich die Möglichkeiten schon sehr ein. Am liebsten wäre ich das ganze Jahr durch die Weltgeschichte gereist. Nur 1. Hatte ich nicht die passenden Ressourcen 2. Traute ich mir das (u.a. auch wegen meinem Diabetes) noch nicht wirklich zu und 3. Wollte ich gar nicht so lange von zuhause wegbleiben. Schnell war das Vorabi geschrieben, die Tage an meiner Schule waren gezählt. Der richtige Countdown startete dann in der Woche vor den Osterferien mit der Mottowoche. Viel zu schnell war die bis dahin coolste Woche (aber auf jeden Fall coolste Schulwoche) vorbei.

Und die Zeit bis zum Abitur wurde immer knapper. Ich hatte immer noch nicht wirklich eine Idee. Ich wusste nur, was ich auf keinen Fall machen wollte: langweilige Büroarbeit. Am besten wäre etwas Kreatives und Soziales für mich. Da ich schon länger sehr interessiert an Innenarchitektur und Einrichtungen etc. war, bewarb ich mich bei einem sehr bekannten Möbelhaus als Praktikantin. Die Antwort ließ auf sich warten und warten. Mittlerweile hatte ich mein Abitur bestanden, unsere Entlassfeier (Abiball) war und ich war mit meinen Freundinnen auf den Weg nach Frankreich, in die Normandie. Dort feierten wir zu fünft unser Abitur und genossen es ‚frei‘ zu sein. Die Zeit in der Normandie war wunderschön. Eine unvergessliche Zeit.

Aber auch die Reise war irgendwann zu Ende und wir kehrten zurück ins Sauerland, wo mittlerweile auch der Sommer eingezogen war. Der Sommer 2018… Es war ein so schöner Sommer! Die meisten hatten mit Sicherheit auch einen so heißen Sommer wie wir im Sauerland. Allerdings konnten wir uns hier sehr glücklich schätzen, da wir gleich zwei Badeseen hatten. Wo ich mit Freunden und Familie mehrmals in der Woche war. Dadurch drängte ich meine Zukunft immer weiter nach hinten und lebte nach dem Motto ‚Genieße das Leben, den Augenblick. Sorge dich nicht um Morgen‘.

Bis irgendwann die Absage für mein Praktikumsplatz kam… Na, tolle Sche*** Was denn nun?! Aber auch der Gedanke wurde verdrängt, denn fast gleichzeitig mit der Absage kam ein Gewinn rein. Zu viert hatten meine Freundinnen und ich ein Interrailticket gewonnen (Berichte dazu werden noch irgendwann folgen)! Die Freude war groß, doch nachdem wir unserem Reisezeitraum festgelegt hatten, wusste ich, dass ich vor der Reise definitiv festlegen musste, was ich machen würde. Glücklicherweise kam mir unerwartet Hilfe von einem Bekannten (Arbeitskollege meiner Mutter). Er schlug mir ein BFD (Bundesfreiwilligendienst) vor. Ich war begeistert. Als Bufdi ist man höhergestellt wie Praktikanten und man bekommt dafür auch Geld. Als mir dann noch eröffnet wurde, dass ich mein BFD in zwei Einsatzstellen absolvieren kann war ich überglücklich. Endlich konnte ich den Leuten auch antworten, was ich jetzt machte! Es war also alles geregelt, bevor ich im September meine Reise durch Europa antrat. Kaum war ich wieder da fing mein BFD auch schon an. Am Anfang fühlte es sich echt komisch an, aber mittlerweile (3 Monate später) einfach nur noch toll! Und endlich weiß ich sogar was ich nach dem BFD machen will: Soziale Arbeit (Bachelor) studieren und anschließend den Master in Heilpädagogik machen. Über mein BFD werde ich auch noch einen separaten Eintrag (oder mehrere verfassen). Ich kann auf jeden Fall jetzt schon sagen, dass mir persönlich das BFD weitergeholfen hat und für mich nach dem Abitur genau das Richtige war.

Vielen Dank ihr Lieben fürs Lesen! Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, eine schöne Nacht oder was auch immer gerade für eine Tageszeit bei euch ist!

Bis bald
eure Lea

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